PIZZICATO Remy Franck’s Journal about Classical Music
March 2015
Makellos!
​
Marina Yakhlakova: Franz Schubert: Klaviersonate a-Moll D. 845; F. Schubert / F. Liszt: 8 Lieder, Transkriptionen
​
Sie setzt sich nicht in Szene, sie spielt. Und wie sie spielt, die 1991 geborene Marina Yakhlakova! Den Namen muss man sich merken, dahinter steckt ein echtes Talent, und er steht für reine Musikalität. Man kann verstehen, dass die junge Künstlerin bereits mit 20 den Internationalen Franz Liszt-Klavierwettbewerb gewonnen hat: Die hier vorliegende DVD, ohne Publikum aufgenommen im Februar 2014 in der akustisch ungemein transparenten ‘Mechanics Hall’, Worcester (Massachusetts) genügt schon, um zu erklären, warum. Einen derart feinen, nuancenreichen Anschlag hat man in letzter Zeit nur sehr selten gehört, und so kluge Phrasierungen auch nicht jeden Tag. Das allein macht schon die Darstellung der Liszt-Transkriptionen Schubertscher Lieder ungemein fesselnd, denn Marina Yakhlakova schafft es, den Charakter jeden Liedes genau wiederzugeben, zugleich die Komplexität der Lisztschen Transkriptionen deutlich zu machen und die Lieder zu einer Einheit zusammenzufügen. Nur zwei davon sollen hervorgehoben werden, um die Meisterschaft des Spiels der jungen Russin zu verdeutlichen: ‘Die Stadt’ und ‘Der Doppelgänger’ aus ‘Schwanengesang’. Diese hochdramatischen Werke habe ich noch nie so eindrucksvoll in der Transkription von Liszt gehört, oder vielmehr, erlebt.
​
Die Interpretation der Sonate in a-Moll D. 845 ist ebenso beeindruckend, selbst wenn man gewünscht hätte, dass das einleitende ‘Moderato’ etwas pointierter, etwas schärfer artikuliert worden wäre. Dies macht dann aber das feinsinnige, sensible, atmende Spiel von Marina Yakhlakova wiederum mehr als wett, da es die vielen, polyphonen Facetten des Werkes optimal zur Geltung bringt. Höhepunkt ist für mich die Deutung des ‘Andante con moto’, die nun wirklich keinen Vergleich selbst mit den wichtigsten Schubert-Interpreten zu scheuen braucht.
​
Die Kamera begnügt sich mit wenigen Einstellungen, etwa einem halben Dutzend, was zur inneren Ruhe der Darbietung beiträgt. Zeigt die Kamera dann das hübsche, gleichzeitig konzentrierte und entspannte Gesicht der Pianistin, wird einem schon bewusst, dass diese eine Dienerin der Musik ist und nicht zur Liga jener nervenaufreibenden (Sich-zur-)Schausteller gehört, die leider heute Furore machen.
​
Fazit: Eine eindrucksvolle Leistung, eine ebenso eindrucksvolle Produktion: Spiel, Bild- und Tonqualität stellen eine makel- und tadellose Einheit dar, und das verdient unsrerseits einen ‘Supersonic’ vollauf.
​
Marina Yakhlakova is a sensitive servant of Schubert’s music. Her nuanced and subtle playing with perfectly controlled pacing, phrasing and dynamics is flawless.
More Reviews
Classical Net – the Internet's Premier Classical Music Source - 2014
Marina Yakhlakova: Franz Schubert: Piano Sonata, in A minor, D. 845; Franz Liszt: 8 Schubert Lieder Transcriptions
​
Moscow-based Marina Yakhlakova (b. 1991) captured first prize at the 2011 Franz Liszt International Piano Competition. Her teachers include Natalia Zdobnova at the Gnessin School of Music and Alexander Strukov at the Moscow State Conservatory...
Fine Music Magazine - September 2014
Marina Yakhlakova: Franz Schubert: Piano Sonata, in A minor, D. 845; Franz Liszt: 8 Schubert Lieder Transcriptions
​
Do you know Daniil Trifonov? A question I soon find out Marina Yakhlakova is plagued with when travelling the globe, but does not seem to mind. “Yes, of course”, replies the first prizewinner of the most recent Franz Liszt International Piano Competition in Weimar/Bayreuth...
Crescendo Magazine - December 2014
Marina Yakhlakova: Franz Schubert (1797-1828) : Sonate pour piano en la mineur, D.845 – Huit transcriptions de lied pour piano (Schubert/Liszt)
​
C’est à travers Schubert et sous la forme d’un DVD que l’on découvre la jeune pianiste russe, Marina Yakhlakova. L’artiste de 23 ans explore deux répertoires distincts : la sonate et la transcription...